Jens Christian Gloede

Jens Ch. GloedeIch wurde vor 50 Jahren in Backnang geboren, bin jedoch in Ruhpolding aufgewachsen. Die Schule habe ich in Traunstein und Marquartstein besucht.

Ab 1988 habe ich in München und Würzburg zunächst Elektrotechnik und dann Informatik studiert.

Seit Anfang der 90er Jahre war ich an der Gründung vieler Unternehmen vornehmlich der IT-Branche (Software, Hardware, Onlinewerbung, Immobilien, Erneuerbare Energien, Unterhaltung, Medien) beteiligt, und habe diese als Vorstand, Geschäftsführer oder Aufsichtsrat geführt und begleitet.

2016 sind wir nach vielen Jahren in München mit unseren beiden kleinen Kindern nach Lengdorf in die Hammerstatt-Mühle gezogen. Der persönlichere Kontakt und die natürliche Umgebung auf dem Land sind uns und für unsere Kinder wichtig.

Da die aktuellen Lebensumstände meist die persönlich wichtigen Themen und Schwerpunkte beeinflussen, sind dies bei mir natürlich aktuell vor allem:

 

Kita/Kindergarten/Schule – Ausbau
Die Gemeinde und der Bedarf wachsen. Ein Ausbau der Kapazitäten in Kita und Kindergarten ist unausweichlich, nicht nur baulich sondern dann natürlich auch personell. Die aktuelle Planung sieht einen Anbau an das alte Gebäude anstelle des Schuppens und eine Aufstockung des Kitagebäudes vor.
Aufgrund der gegebenen Platzverhältnisse wächst die Freispielfläche nicht mit, im Gegenteil müsste hier Spielplatzraum dem neuen Gebäude geopfert werden.
Die schwierige Innenaufteilung und energetische Situation des alten Kindergartengebäudes werden dabei nicht wesentlich verbessert. Und die Aufstockung des bestehenden Kita-Niedrigenergiegebäudes grenzt vom Aufwand her an einen Neubau.
Ich befürchte zudem, dass während der Bauzeit und solange bis wieder Gras über die Sache gewachsen ist, die Außenspielfläche überhaupt nicht mehr genutzt werden kann.
Ebenfalls ungelöst ist die Frage, wohin währende der Bauphase die Kinder gehen könnten, deren Gebäude gerade auf den Kopf gestellt wird.
Nach einer knappen Vorprüfung soll die weitere Planung an ein Architektenbüro vergeben werden. Auf mich macht das aber bislang den Eindruck einer verbastelten Notlösung, weil scheinbar am Einfachsten. Auch wenn immer wieder der Bauplatzmangel angeführt wird, so würde ich mir eine ganzheitliche Herangehensweise wünschen. Also auch die Überlegung, ob langfristig nicht ein kompletter Neubau an vielleicht anderer Stelle zukunftssicherer und damit sogar günstiger wäre.
Die bestehenden Gebäude ließen sich dann z.B. für die Gedankenspiele einer wirklichen neuen Ortsmitte besser nutzen, zumal die aktuell diskutierte Alternative des alten Rathauses nur eine sehr begrenzte Fläche hätte.

 

Kita/Kindergarten/Schule – Wegesicherheit
Ich bewundere immer morgens die ehrenamtlichen Schulwegehelfer und bin ihnen sehr dankbar! Leider ist das aber nur eine punktuelle und zeitlich sehr begrenzte Lösung. Sowohl auf der Haupt- als auch auf der Brückenstraße (Gemeindestraße) wird trotz Beschilderung oftmals noch viel zu schnell gefahren.
Hier wären mindestens eine Bedarfsampel (96% der Zeit aus!) und ein Zebrastreifen notwendig. Die Ablehnung aufgrund fehlender Verkehrsdichte möchte ich nicht kampflos gelten lassen. Ich will nicht erst eine Tragödie beklagen müssen, damit sich etwas bewegt.
Hier muss evtl. neu gedacht werden, auch wenn dies für Abkürzer temporär unpopulär sein mag, würde ich auch eine Einbahnstraßenlösung für die Brückenstraße nicht sofort ausschließen.

 

Radwege
Überraschenderweise radeln wir hier deutlich weniger als in der Stadt. Ein Grund ist z.B. der bestürzend schlechte Zustand des Radweges nach Dorfen, hier hatten wir bereits mehrmals kleine Unfälle zu beklagen. Aber auch die fehlenden innerörtlichen Verbindungen tragen maßgeblich hierzu bei. Nachdem immerhin die Verbindung nach Isen geschaffen wurde, dafür feiert man sich ja ausgiebig, so fehlen doch noch diverse Verbindungsstrecken, teils aufgrund schwer akzeptabler Gründe.

 

Gewerbegebiet/Einkaufsmöglichkeit
Auch wenn nur mal dringend ein Pfund Zucker fehlt, muss man mit dem Auto nach Isen oder Dorfen fahren. Wir wünschen uns daher wie viele andere auch wieder eine echte Einkaufsmöglichkeit im Ort.
Einfach einen Billigdiscounter in das Gewerbegebiet zu setzen erscheint mir aber zu kurz gedacht. Und dort ein „Erding-Regal“ als Feigenblatt einzufügen, macht einen Palettenladen nicht wirklich regionaler oder nachhaltiger. Zumal ein Discounter laufend das Sortiment absatzorientiert optimiert, fehlt dann gerne mal das dringend Benötigte – man ist vergebens dort gewesen und muss trotzdem wieder nach Isen oder Dorfen fahren. In Summe wiegen das dann ein paar besonders billige Artikel selten auf.
Ein nachhaltiger Vollsortimenter mit regionalen Produkten ist ein unrealistischer Wunsch und würde den örtlichen Geschäften ebenfalls schaden. Erstrebenswert fände ich jedoch einen Dorfladen mit Schwerpunkt auf regionale Produkte, aber den Billig-Discounter brauchen und wollen wir nicht.

 

Finanzen/Gewerbe
Die Gemeinde hat aus Altlasten einen kleinen Schuldenberg angesammelt. Allerdings gibt es in Zeiten des Negativzinses durchaus Methoden für Kommunen dies sogar positiv zu nutzen. Das soll nicht zwingend ein Anreiz sein, weiter erhebliche Verbindlichkeiten einzugehen, aber der Zeitpunkt für Investitionen ist günstig. Momentan kann man mit etwas Kreativität aus diesen Schulden sogar Einnahmen generieren.
Ein wichtiges Standbein sind aber auch Einnahmen aus der Gewerbesteuer, bevorzugt von heimischen Betrieben, die neben einem Nutzwert für uns Anwohner auch Arbeitsplätze bieten. Noch wichtiger sind die Einnahmen aus den Lohn-/ Einkommensteueranteilen, die die Gemeinde erhält. Das geht aber nicht mit den so entstehenden Minijobs statt echter Arbeitsplätze, die dadurch sogar vernichtet werden..
Großbetriebe (z.B. ein Hostel oder Discounter) mit kaum Personal oder unter Einsatz von Fremddienstleistern kostet wertvolle Fläche und bringt wenig Abgaben ein.

 

Transparenz der Gemeinde
Digitalisierung ist mehr als nur ein Schlagwort der Informationstechnologie. Bisher fällt es mir schwer mich als Bürger über die Vorgänge und Entscheidungen der Gemeinde zu informieren, da z.B. die Schriftprotokolle der Gemeinderatssitzungen von der Gemeinde nicht im Netz veröffentlicht werden. Auch habe ich den Eindruck, dass unnötig weite Teile der Sitzung als nichtöffentlich eingestuft werden.
Ich möchte dass die Gemeinde vorhandene Förderungen abruft und die Digitalisierung vorantreibt – das Lippenbekenntnis „Breitband für Alle“ reicht nicht. Und damit es nicht weiterhin den Anschein hat, dass man lieber hinter verschlossenen Türen seine Meinung äußert und abstimmt, soll auch das gesamte Gemeinderatsprotokoll, notfalls mit Teilschwärzung von Namen und Zahlen, in das Netz gestellt werden.

 

Hochwasser
Ich sitze fast wörtlich an einer der Schlüsselstellen der Hochwasserregulierung. Mit Bedauern blicke ich dabei auf eine teils über 100 Jahre alte Verstimmung zwischen Anwohnern und Müllern. Ebenso sehe ich mit völligem Unverständnis, dass es zwar Schuldzuweisungen und Vorwürfe aber keine Gespräche gibt.

Zur Klarstellung: der Betrieb einer alten und kleinen Mühle zur Stromerzeugung ist im allerbesten Falle grenzwertig wirtschaftlich. Die Erlöse werden nahezu komplett für Wartung und Betrieb aufgebraucht. Vertretbar ist der Betrieb nur aus Gründen der Erhöhung des Anteils an grünem Strom im Netz und des Erhalts eines Industriedenkmals. In Hochwassersituationen wird ohnehin kaum mehr Energie erzeugt, die Anlage dient dann fast ausschließlich der Regulierung des Pegels.
Da hierbei viele andere Interessen berührt werden, kann dies nur eine Gemeinschaftsaufgabe sein, die auch gemeinschaftlich unter Einbeziehung aller Betroffenen abgestimmt werden sollte.
Landratsamt und Gemeinde haben bislang schriftlich nur erklärt, dass die Bedienung der Hochwasserentlastungseinrichtungen (so heisst die Schleuse offiziell), „Privatsache“ und sie nicht zuständig seien!
Mit meiner aus geschichtlicher Sicht zwar nur kurzen Erfahrung, aber dennoch wissenschaftlichen Erfahrung bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass zur Verbesserung und Absicherung der Situation eine eigene Messstation in die Dorfmitte gehört. Auch eine Hochwasserauflassung, Schwemmbereiche und Polder sollten zum Hochwasserschutz langfristig geplant werden.


WIR SIND DIE NEUE KRAFT!

Durch unsere Kandidatur wollen wir die Meinungsvielfalt in Lengdorf bereichern, zum Umdenken anregen und absolute Mehrheiten verhindern.

 

Wir leiten Lengdorf in das nachhaltige Zeitalter.
Gesellschaft – Ökologie – Wirtschaft