Die Erhöhung der Kindergartengebühr ist in Wirklichkeit eine Abschöpfung

Lengdorf, Oktober 2023 – Kinderbetreuungskosten

Anlässlich der Landtagswahl 2023 ist eine finanzielle Unterstützung der Eltern für Kitagebühren im Angebot der Wahlversprechen. Es steht jedoch zu befürchten, dass diese Entlastung am Ende doch auch nur wieder abgegriffen wird, wie schon bei den Kindergartengebühren geschehen.
Diese wurde in Lengdorf im Februar 2023 erhöht, teils mit dem populistischem Argument, durch die staatliche Beihilfe würden Eltern nur mehr wenige Euro zahlen und dann doch nur Vormittags im Café abhängen.

Tatsächlich verwandelt dieser Griff in den Geldbeutel die, eigentlich als Entlastung der Eltern geplante Unterstützung, so in eine verdeckte Subvention malader Gemeindefinanzen.
Nun mag man versuchen das mit Finanzproblemen und Wehrlosigkeit der Kommune zu entschuldigen, es bleibt jedoch schlicht unsozial und ist sicher auch nicht im Sinne des Gesetzgebers.


Haben wir uns noch beschwert, dass die Ölkonzerne angesichts des Tankrabatts die Preise anheben oder die Energieversorger die Strompreisbremse abschöpfen, so ist auch dies nichts anderes als eine unfreiwillige Umverteilung von staatlichen Beihilfen. Damit verpufft nicht nur die Idee der Entlastung von Eltern, sondern es treibt auch die Inflation der Kinderbetreuungskosten.
Übrigens eine kostenlose Kinderbetreuung würde auch der Volkswirtschaft nützen und das ist tatsächlich bewiesen.

Statt an jeder Schraube der Gemeindefinanzierung zu drehen, sollte man beginnen sich politisch gegen das strukturell falsche und schwer reformbedürftige Finanzierungsmodell der Kommunen zu wehren. Die Wahl jetzt wäre eine Möglichkeit die zu behäbigen Regierungsparteien im Land und Kreis daran zu erinnern.

Autor: Jens Gloede

Anmerkung: Die mit Namen gekennzeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die Ansicht der Wählergruppe wieder, sondern sind zunächst die persönliche Meinung des Autors.