Mal anders – Plakataktion der LOS-SPD Lengdorf

Überall verschandeln derzeit Wahlplakate die Umwelt. Klappern gehört zum Geschäft, auch wir müssen gezwungenermaßen mitmachen, vor allem als kleine Gruppe mit verschwindet kleinem Etat im Rücken. Aber auch hier wollen wir ein nachhaltiges Zeichen setzen und haben unsere Themen kreativ umgesetzt.


Die Gestaltung ist meist feinsinnig, also nichts für die schnelle Vorbeifahrt. Daher sind die meisten Plakate in den fußläufig frequentierten Bereichen aufgestellt.
Mit hintergründigem Witz, aber auch Kritik sind die Bilder so gestaltet, dass man auch mal stehen bleiben muss, um die Idee zu erfassen.
Wichtig ist uns, dass dabei eine Auseinandersetzung mit den Themen und ein Gespräch entsteht – so wie es uns im Gegensatz zu den Wahlveranstaltungen der anderen Parteien bereits gelungen ist.


Jedes Plakat ist ein handgemachtes Unikat, kein Motiv gibt es mehr als zweimal. Alle Plakate wurden ökologisch nachhaltig gedruckt.

TeaserTeaserplakat
Gestartet wurde mit einer offenen Frage, die wenig später mit einzeln aufgebrachten Veranstaltungshinweisen und dem großen Logo der Listenkooperation beantwortet wurden. Nun folgt die dritte Welle mit den gestalteten Motiven.

Mehr Demokratie
Demokratie ist zwar nicht steigerungsfähig, aber hier wird darauf abgezielt, dass auf gemeindlicher Ebene die absolute Mehrheit einer Partei zu schnell die Diskussion und Auseinandersetzung mit weiteren Denkansätzen verhindern kann. Es geht also um eine „ausgeglichenere“ Demokratie, die Autokratie verhindern und bürgeroffenes Verhalten fördern soll.

Gewerbegebiet an der A94
Mangels Transparenz kochen die Gerüchte hoch, eine echte Bürgerinformation, außer kleine Brocken in Wahlreden, fehlt. Was passiert mit den Filetgrundstücken im Gewerbegebiet an der A94? Ein Autohof, Hostel für die Messe, zu kurz gesprungene Wiederholung einer „fossilen“ Tankstelle oder ein weiterer aus der Zeit gefallener Billig-Discounter? Wir wollen eine offene Diskussion mit den Bürgern.

Neue Ortsmitte
Alle wollen eine neue Ortsmitte gestalten – allein ein professionell geplanter, gesamtheitlicher Ansatz fehlt noch. Arzt, Dorfladen, Ausstellungsfläche und Vortragsraum, Senioren- und Pflegebetreuung sind im Gespräch. Immerhin wurde (durch den Gemeinderat!) eine Bürgerversammlung dazu gefordert. Das alte, baufällige Rathaus erscheint jedoch, was die mögliche Fläche betrifft, recht begrenzt. Vielleicht bietet ja die Fläche der aktuellen Kita und des Kindergartens einen Lösungsansatz.

A94 Lärmschutz
Längst übersteigt der Umweltskandal die Größenordnung einer Provinzposse. Während man noch prüfen und messen will, ist selbst für jeden Laien offensichtlich, dass man den Lärmschutz auf Kosten der Anwohner totgespart hat. Fehlerhafter oder fehlender Flüsterasphalt (wie versprochen), mangelhafter Grundaufbau, fehlende oder zu niedrige Lärmschutzwände, Grundverkauf statt notwendige Schutzbepflanzung; diese Liste ist noch nicht am Ende. Ein Tempolimit nur für PKW erscheint da wie ein Placebo.

Kindergartenausbau
Man prüft, jedoch nur die Aufstockungsmöglichkeit, aber keine Alternativen. Viele Fragen bleiben offen: Ist eine Aufstockung und Erweiterung tatsächlich langfristig günstiger als eine Umnutzung und ein Neubau. Wo sollen die Kinder in der Bauphase hin, wie wird mit der reduzierten und während des Baues fehlenden Freispielfläche umgegangen? Eine isolierte Betrachtung mag bequem sein, ist aber nicht zukunftsträchtig.

Wegesicherheit
Der gestiegene Durchgangsverkehr donnert, die Tempobeschränkung ignorierend, an Kindergarten, Schule und den Zuwegen vorbei. Ein Zebrastreifen auf der Gemeindestraße wäre vermutlich sofort möglich und eine Bedarfsampel an den innerörtlichen Kreisstraßen liegt im Ermessensbereich.
Zur Klarstellung für alle „Freie-Fahrt-Bürger“: eine Bedarfsampel ist über 95% der Zeit aus und ermöglicht ein einfacheres Passieren der kritischen Stellen als Tempolimit und eine sonst erforderliche, erhöhte Aufmerksamkeit.

Hochwasser
Ein Thema nicht nur für Anwohner der Isen, sondern für alle, die durch den Ort fahren müssen. Trotzdem drücken Kreis und Gemeinde sich vor der Verantwortung. Selbst Gespräche will man nachweislich nicht führen, aber geschimpft und gedroht wird. Offensichtlich hat sich das Pegelverhalten in den letzten Jahren deutlich geändert. Hier müssen in nächster Zeit ein Runder Tisch und eine Lösung her!

Lückenschluss Radwege
Groß feiert man sich für den Radweg nach Isen. Der Weg nach Dorfen ist (auf Dorfener Seite) noch ein Trauerspiel. Nach Thann, Brandlengdorf oder Innerbittelbach (nur Beispiele) gibt es bisher gar keine Radwege. Aber auch innerorts landet man auf Gehweg oder Straße. Der Lückenschluss muss mit Nachdruck weiter verfolgt werden.

Transparenz in der Gemeinde
Die neue Öffentlichkeit im Netz ist keine Erfindung der sozialen Medien, sondern Realität. Nicht jeder kann persönlich an den öffentlichen Sitzungen teilnehmen, aber zumindest die Protokolle könnten, wie viele andere Gemeindevorgänge auch, im Internet veröffentlicht werden. Auch scheint man sich auf breiter Ebene nicht klar über die Abgrenzung zur „nichtöffentlicher Sitzungen“ zu sein. Unnötig viel wird hinter geschlossenen Türen besprochen, die vorgeschriebene Öffentlichkeit wird oft nicht mehr hergestellt.

Photovoltaik auf Gemeindedächer
Nicht die Einspeisevergütung, sondern der Eigennutz macht jeden Quadratmeter Solarmodule auf den Gemeindedächern auch wirtschaftlich sinnvoll. Der Weg ist nicht nur die CO2-Neutralität, sondern CO2-Positiv zu werden. Die Gemeinde sollte hierbei als Musterbeispiel für alle dienen.

Autor: Jens Gloede

Anmerkung: Die mit Namen gekennzeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die Ansicht der Wählergruppe wieder, sondern sind zunächst die persönliche Meinung des Autors.