Zweite Asylunterkunft in Lengdorf
Lengdorf, April 2025 – Flüchtlingsunterkunft
Nach der unsäglichen, ja sarkastischen Planung auch Mittelmeerflüchtlinge in ein gesichertes Überflutungsgebiet zu siedeln hatte die Gemeinde zunächst alternativ ein Areal am Pendlerbahnhof in Thann geplant und sogar schon erschlossen.
Diese Variante scheiterte letztlich am Einspruch der leider zu spät informierten Bürger. Man sah hier durch die bereits bestehende Einrichtung eine zu große Konzentration. Dies ist insofern bedauerlich, als auch durch den kommenden S-Bahnanschluss hier eine Infrastruktur gegeben gewesen wäre, all die Notwendigkeiten zu erreichen, die Lengdorf nicht bieten kann.
Letztlich sah sich die Gemeinde durch den übermäßigen Druck des Kreises genötigt einen Teil des neu geplanten Gewerbegebietes hierfür einzusetzen.
Die Unterkunft soll noch dieses Jahr bis zu 50 Asylsuchenden Platz bieten. Um diesen ambitionierten Zeitplan zu ermöglichen wird das Heim in Containerbausweise durch einen Auftragsbauunternehmer umgesetzt, der dies erfolgreich auch schon in einer Nachbargemeinde bewältigt hat.
Sein Vorschlag statt Seecontainer Holzmodule, ähnlich dem neuen Kindergarten, zu verwenden um Heizkosten zu sparen, die Wohnqualität und Wiederverwendbarkeit zu verbessern konnte bei den meisten Gemeinderäten leider nicht punkten.
Diese waren der Ansicht, dass Mehrkosten und bessere Lebensqualität für Flüchtlinge den Bürgern nicht zu vermitteln wäre.
Ich persönlich bedauere diese Entscheidung sowohl aus ökologischer als auch aus kaufmännischer Sicht (Werterhalt, Abschreibung). Außerdem glaube ich, dass der Bürger durchaus aufgeschlossener ist, als man scheinbar annimmt.
Unangenehm stößt dabei aus, dass in der aktuellen Unterkunft in Thann derzeit überwiegend Fehlbeleger wohnen. Also ehemaligen, inzwischen mit Bleiberecht und unter Umständen sogar Arbeit ausgestatteten Flüchtlingen. Eigentlich müsste der Kreis, der uns nun zwingt eine zweite Unterkunft zu bauen, diese in Sozial- oder normale Wohnungen bringen. Doch Land und Kreis versagen leider total beim sozialen Wohnungsbau.
Autor: Jens Gloede
Anmerkung: Die mit Namen gekennzeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die Ansicht der Wählergruppe wieder, sondern sind zunächst die persönliche Meinung des Autors.